Geschichte vom Zum Meierhof
Gehen Sie mit uns auf eine Zeitreise und lernen Sie die Geschichte vom Zum Meierhof in Tostedt kennen.
1872/73
Kaufte Gastwirt und Kaufmann Heinrich Narten das Gelände und errichtet eine Gastwirtschaft welche „Zum Deutschen Haus“ genannt wurde. (Das genaue Jahr ist nicht bekannt, da in Tostedt die Grundbücher erst ab 1877 geführt wurden). Heinrich Narten war sehr aktiv, somit war er der erste Schützenkönig in Tostedt, durch den bekannten „Königsschuss“ für SM König Georg V. von Hannover. Außerdem besaß er noch die Gaststätte am Bahnhof „Zum Rosengarten“ (heute Stader Saatzucht) und das Grundstück in Todtglüsingen auf dem sich die Gaststätte „Scharfe Ecke“ (später „Schnulze“) befand. Heinrich Narten verstarb 1920.
1876
Verkaufte Heinrich Narten das Anwesen an Lorenz Heinrich Nagel, welcher aber nicht lange Besitzer bleiben sollte.
1878
erwarben die beiden Brüder Peter Nikolaus und Heinrich Harms das Gasthaus „Zum Deutschen Haus“ und führten es gemeinsam. In Alt-Tostedt wurde erzählt, dass der Nachbar und Schmied Johann Peter Jobmann gerne einen über den Durst trank und dann durch den Alkohol sehr streitsüchtig wurde. Somit wurde er das ein oder andere Mal unfreiwillig vor die Tür gesetzt. So geschah es auch am 26.09.1883, nur dass er diesmal mit einem angespitzten Pfahl wieder rein kam und Peter Nikolaus bedrohte, dieser bekam Hilfe von seinem Bruder Heinrich, welcher dann aus Versehen so schwer verwundet wurde, dass er seinen Verletzungen erlag. Als Johann Peter Jobmann am nächsten Morgen ausgenüchtert von seiner Tat erfuhr, erhängte er sich in seiner Schmiede.
Die Familie Harms suchte seit dem Tag nach einem Käufer.
1901
Aber erst am 11. Januar 1901 fanden sie einen Käufer, den Landwirt Johann Joachim Kröger aus Wüstenhöfen, der seine Abfindung dafür
einsetzte.
1905
Auf dem Nachbarhof der Familie Matthies gab es keinen männlichen Erben und somit ergab es sich, dass Johann Joachim Kröger die Tochter Martha Matthies ehelichte. Diese Heirat bewirkte, dass nun beide Anwesen zusammen einen stattlichen Hof ergaben. Da Martha Matthies vom Hof Meierhof stammt, wurde der Name der Gaststätte in „Zum Meierhof“ geändert.
Das Ehepaar Kröger führte das Unternehmen bis
1926
und übergab es dann ihrem Sohn Johann Heinrich Kröger, welcher im selben Jahr seine Luise, geb. Peters aus Jesteburg heiratete.
1936
Johann Heinrich Kröger interessierte sich an vielem Neuen, so ließ er sich in Dresden zum Film-vorführer ausbilden, kaufte eine lose
Bestuhlung für den Saal und eröffnete das erste Kino, das „Union Theater“ in Tostedt. Ebenfalls fanden regelmäßige Tanzveranstaltungen und auch das Theatervergnügen „Speeldeel“ auf dem Saal statt.
1945
Die drei Töchter Luise, Gisela und Johanna waren nach dem 2. Weltkrieg intensiv in den Geschäftsablauf eingespannt. Luise z.B. kümmerte sich hauptsächlich um die Beschaffung alles Trinkbaren.
So fuhr Luise oft im Fahrzeug der Telegrafenarbeiter, unter der Leitung von Willi Fugel, mit nach Hamburg, um Bier zu besorgen. Da sie an der sogenannten Zollgrenze, die von den Engländern kontrolliert wurde, nicht auffallen durfte, versteckte sie sich immer im Gerätekasten, der an diesem Fahrzeug angebaut war.
Darüber hinaus beschaffte sie sich beim Böttcher Hefe und brachte diese mit eigenem Korn zu August Renken zum Brennen, um genügend „Köm“ für die Gaststätte zu haben.
1951
Heiratet Luise ihren Hermann Behrens vom „Johanns Hoff“ Tostedt.
1957
Übernahmen Luise und Hermann Behrens den Betrieb. Hermann arbeitete tagsüber noch auf seinem Bauernhof in der Kötnerstraße und
stand abends dann hinter der Theke. Hermann Behrens arbeitete wie ein Pferd, was nicht verwunderlich war, denn seine Liebe zu Pferden war bis weit über die Grenzen Tostedts bekannt und als Züchter wurde er ebenfalls geschätzt.
1961
Wurde das Tostedter Schützenhaus im „Düvelshöpen“ gebaut, welches Familie Behrens mit einer ansehnlichen Geldsumme unterstützte
und dadurch einen Pachtvertrag über 40 Jahre erhielt.
1965
Wurde der alte Saal abgerissen und ein neuer gebaut. Den Kino-Betrieb übernahm nun Ernst Lüdtke.
1970
Erfolgte der Anbau eines Hoteltraktes
1971
Wurde der Komplex mit einer Kegelbahn erweitert.
1980
Heiratet Hermann Behrens jun. seine Ulrike
1987
Übernahmen Hermann und Ulrike Behrens den Elterlichen Betrieb. Hermann, erlernte sinniger Weise den Beruf eines Kochs in den besten Häusern Hamburgs, u.a. im „Vierjahreszeiten“ an der Alster.
1987
Wurde ebenfalls der Fachwerk-Vorbau zur Buxtehuder Straße raus errichtet.
100 Jahre „Zum Meierhof“
Auch wenn die Gaststätte selber bereits älter ist, wurde nur der Name groß gefeiert. In diesem Jahr
wurde der Betrieb in der 5. Generation geführt und hatte 7 Festangestellte sowie 12 Aushilfen. Die drei Kinder von Hermann und Ulrike, Daniela, Sabrina und Henning helfen ebenfalls mit, wenn mal Not am Mann ist.
2023
Zum 31. Dezember 2023 wurde das Hotel & Restaurant Zum Meierhof geschlossen.
2024
Zum 1. Januar 2024 entstand dann die Pension Meierhof im Haus Klostergang 3 in Tostedt.